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-Rezension- Sprich von Laurie Halse Anderson

Mittwoch, 16. Januar 2013



Autor: Laurie Halse Anderson

Titel: Sprich
Serienreihe: -
Verlag: Beltz & Gelberg
Version: Gebundene Ausgabe
280 Seiten, 7,95 €
ISBN-10: 3407789084
ISBN-13: 978-3407789082
Genre: Belletristik

INHALTSANGABE:
Ein Roman über die Folgen einer Vergewaltigung - vor allem aber die Geschichte eines Mädchens, das mit viel Ironie über den Alltag an einer High-School berichtet. Es ist Melindas erstes High-School-Jahr und sie hatte sich darauf gefreut. Doch jetzt ist alles wie ein böser Traum: Von ihrer Freundin wird sie geschnitten, die neuen Mitschüler reagieren abweisend. Melinda gilt als Zicke, seit sie auf jener Party die Polizei gerufen hat, aber nicht sagen wollte, warum. Sprechen kann und will sie darüber nicht. Es dauert ein Jahr, das ganze Schuljahr, bis Melinda ihre Sprache wieder findet - und mit ihr die Kraft, sich zu wehren. (www.amazon.de)

MEINUNG:
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich dieses Buch auf meine Wunschliste gesetzt habe. Auf jeden Fall bin ich durch meine große MediMops Bestellung endlich an ein Exemplar gekommen und habe es im Laufe meines heutigen mehrstündigen Arztbesuches auch schon verschlungen. Die Geschichte handelt von Melinda, einem 13-jährigen Mädchen, das auf einer Party vergewaltigt wird und mit den Folgen zu kämpfen hat. Da sie unter Schock steht, kann sie nicht darüber reden. Sie gibt sich selbst die Schuld - und überhaupt, wie erklärt man bitte jemandem, dass ein beliebter High School Schüler sie einfach so vergewaltigt hat?
Es ist ihr erstes High School Jahr und sie beginnt es ohne Freunde. Alle haben sich von ihr abgewandt, weil sie denken, sie hätte auf der Party aus Jux die Polizei gerufen. Niemand weiß von der Vergewaltigung und Melinda hat auch gar nicht vor, es irgendwem zu erzählen. Sie schweigt.
Ich hatte Anfangs einige Probleme, mich mit Melinda anzufreunden. Einerseits ist sie ein Außenseiter, andererseits spottet sie im Kopf jedoch über Mitschüler und Lehrer und hat ihre Null-Bock-Attitüde perfektioniert. Mit der Zeit legte sich das jedoch, vielleicht, weil ich sie ab einem gewissen Punkt auch verstehen konnte. Sie wusste sich einfach nicht zu helfen, sie hat nur das getan, was sie konnte, für mehr fehlte ihr die Kraft.
Die Autorin hat einen angenehmen Stil und beschreibt die Handlungen und Gedanken der Protagonistin ohne Probleme. Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt und ich habe mitleiden können, was bei mir immer ein wichtiger Faktor ist. Zudem ist das Buch beklemmend, berührend und auch - nicht zuletzt durch Melindas Humor - äußerst unterhaltsam. Vor allem die Charaktere des Mr. Freeman und des Banknachbarn im Biologie-Unterricht haben mir sehr gut gefallen. Ivy war okay, mit Rachel/Rachelle und Heather konnte ich mich gar nicht anfreunden. Die wollte ich eigentlich nur permanent treten.
Insgesamt ist das Buch definitiv lesenswert, auch wenn es zum Ende hin schwächelt und nicht ganz so spannend bleibt. Mir war die Auflösung einfach zu locker, die Konsequenzen haben gefehlt, es wirkte ein wenig, als hätte die Autorin einfach schnell fertig werden wollen und dass nichts weiter zu sagen gehabt hätte.

FAZIT:_____________________________________________________________________
Bis auf das Ende und die seltsame Formatierung des Textes (riesige Absätze) hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es behandelt ein wichtiges Thema und wirkt sehr beklemmend auf den Leser. Ach ja, ich habe bei Amazon gerade von einer Verfilmung gelesen (mit Kristen Stewart) und möchte gern anmerken, dass ich diese nicht gesehen habe. Mal sehen, ob ich sie mir irgendwann noch zu Gemüte führen werde. Von mir erhält das Buch 4 von 5 Mandalas.

2 Kommentare:

  1. Interessante Rezension!
    In unserem Englischbuch gibt es immer wieder Ausschnitte aus dem Buch und ich überlege auch, es mal zu lesen.
    Allerdings habe ich mir genau das gedacht, was Du auch schon schreibst, nämlich dass Melinda irgendwie auf nichts Lust hat und sehr nervig sein kann.
    Ich denke nach deiner hilfreichen Rezi werde ich es doch mal lesen ;)

    LG
    Charlie

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    1. Also, ich muss dazu sagen, dass es wirklich nur zu Beginn schwierig für mich persönlich war, Melinda zu verstehen. Im Laufe des Buches bessert sich das jedoch und ich kann das Buch eigentlich nur empfehlen, es hat mir gut gefallen :)

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