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-Rezension- Wachstumsschmerz von Sarah Kuttner

Mittwoch, 5. September 2012

Autor: Sarah Kuttner
Titel: Wachstumsschmerz
Serienreihe: -
Verlag: S. Fischer
288 Seiten, 16,99 €
ISBN-10: 3100422066
Genre: Belletristik / Jugendbuch

Inhaltsangabe:
Wann ist denn nur alles so kompliziert geworden? Luise und Flo sind ein Paar und beschließen, endlich erwachsen zu werden. Sie suchen eine Wohnung, ziehen zusammen, schaffen sich ein gemeinsames Bett an und tanzen zu Manfred Krug durch ihre neuen Zimmer. Doch nach kurzer Zeit stehen sie im Flur nebeneinander wie zwei an der Raststätte vergessene Kinder. Luise hat das Gefühl, nur Erwachsen zu spielen. Irgendwie ist dieses Leben falsch. Als ob jemand plötzlich alles verwandelt hätte, die Regeln geändert für das Leben, ab dreißig oder so. Quarterlife crisis: Darf man die zahllosen Möglichkeiten des Lebens einfach ignorieren und wie ungebetene Gäste vor der Tür stehen lassen? Wie kann man der Liebe vertrauen, wenn man nicht mal sich selbst vertraut? Wie konnte die Zeit nur so schnell vergehen? Und was fangen wir mit den nächsten zwei Dritteln des Lebens an? (www.amazon.de)

Meinung:
Ich habe noch keines von Sarah Kuttner's Büchern gelesen und ehrlich gesagt auch noch nicht einmal etwas von ihr als Autorin gehört. Vielleicht fehlte mir dazu bisher immer das Interesse, aber das ist wohl auch bei jedem anders. Nichtsdestotrotz hat mich vor allem das Cover des Buches Wachstumsschmerz persönlich sehr angezogen. Vom S. Fischer Verlag habe ich auch schon viele sehr gute Bücher gelesen, während ich bei diesem Exemplar nicht einmal zögern musste und es mir gleich aus der Bibliothek mit ausgeliehen habe.
Im Grunde handelt das Buch von Luise und Flo, die seit ein paar Jahren ein Paar sind und zusammenzuziehen und irgendwie "erwachsen zu werden". Dabei bilden sich aus kleinen Dingen große Krisen, die sie im Grunde nicht überwinden können oder wollen.
Ich werde es geradeheraus sagen: ich habe mir von dem Buch mehr erwartet. Das Cover hat mich persönlich so sehr angesprochen, dass ich ganz heiß auf das Buch war und letzten Endes von vorn bis hinten enttäuscht worden bin. Luise ist ein unsicherer, großschnäuziger, mauliger Charakter, während Flo zwar selbstbewusst zu sein scheint, aber den Mund nicht aufkriegt und pazifistisch veranlagt keine Farbe auf den Seiten hinterlässt. Alles, was Luise zu viel hat, hat Flo zu wenig. Außerdem sollen die Charaktere um die dreißig sein, kommen aber eher wie höchstens zwanzig herüber - wobei man das auch als gewünscht von der Autorin betrachten könnte.
Obwohl das Thema der Geschichte meiner Meinung nach ein angenehmes Potenzial wirkt, hat mir die Autorin das Lesevergnügen durch zunehmend "proll"-haften Sprachgebrauch und fehlende Innovation verbaut. Nicht einmal die Memo-Kapitel, die von ein wenig poetischem Stil geprägt hätten sein können, haben mir gefallen. Das Buch hat bei mir einen entnervten Nachgeschmack hinterlassen - und die Protagonistin Luise ist mir grundsätzlich gegen den Strich gegangen.
Für mich war das ein absolutes Flop Buch - nicht einmal dem Ende konnte ich etwas abgewinnen. Was mir die Autorin mit dem Ende hat sagen wollen? Vielleicht, dass die Protagonistin absichtlich ihre eigene Beziehung sabotiert hat und es ihr letzten Endes leid tut und ihrem alten Leben nachhängt, während Flo in die Zukunft sieht.
Vielleicht habe ich aber durch das Cover und Genre auch zu viel erwartet, weil ich von Elisabeth Rank's Und im Zweifel für dich selbst verwöhnt worden bin.


Fazit_______________________________________________________________________________________________
Leider konnte mich das Buch weder überzeugen noch begeistern. Es fehlte einfach etwas, das mir als Leser Sympathie entlockt hätte, stattdessen war der Stil trivial und die Geschichte mittelmäßig. Für die Idee, weil sie Potenzial birgt, und das tolle Cover, vergebe ich zwei von fünf Mandalas.



-Rezension- Lucian von Isabel Abedi

Sonntag, 2. September 2012

Autor: Isabel Abedi
Titel: Lucian
Serienreihe: -
Verlag: Arena
553 Seiten, 18,99 €
ISBN-10: 3401062034
Genre: Jugendbuch / Romanze / Fantasy

Inhaltsangabe:
Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Aber bevor sie noch erfahren können, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe. (www.amazon.de)

Meinung:
Wie gesagt, bin ich derzeit ganz exzessiv in der Jugendbuchabteilung unterwegs. Ich weiß ja nicht, ob das unbedingt meiner geistigen Gesundheit zuträglich ist, aber da ich ziemlich lang keine ordentlichen Jugendbücher mehr gelesen habe, ist es wohl mal okay, sich eine Zeit lang in dem Genre auszutoben. Dass da natürlich der romantische Touch eine enorme Rolle spielt, ist mir mittlerweile auch wieder bewusst.
Lucian von Isabel Abedi hat mich insbesondere durch das äußere Erscheinungungsbild des Buches angesprochen - es ist ein ziemlicher Wälzer! - und so habe ich mich auch alsbald ans Lesen gemacht, obwohl ich schon erwartet habe, dass das Buch einige Klischees bedient.
In der Geschichte geht es hauptsächlich um Rebecca, mit der etwas Seltsames geschieht und in deren Leben daraufhin Lucian auftaucht - ein Junge ohne Erinnerungen, der auf unerklärliche Weise jedoch Dinge über sie weiß. Die beiden kommen sich näher, doch nichts will wirklich richtig laufen, denn aus Angst wird sie von ihrer Familie von Lucian getrennt. Ohne das Geheimnis um ihn gelüftet zu haben.
Lucian ist eines der wenigen Bücher, das mir von Anfang an gut gefallen hat. Isabel Abedi hat einen ausführlichen, angenehmen Stil und weiß, wie man eine Geschichte mit authentischen Details füllt. Es fiel mir leicht, Rebeckas Alltag zu folgen und mit ihr im Englischunterricht zu sitzen, wo Mr. Tyger sie auf dem Kieker hat. Ihre Handlungen sind ausführlich beschrieben worden, was mich anfangs begeistert hat, aber auf Dauer hat es das Buch auch unnötig gestreckt.
Die Geschichte bedient einige Klischees, doch die Grundidee ist einmalig und schön und hat mich schnell begeistert. Einzig und allein die Länge des Buches ist in meinen Augen unnötig gewesen, wenn man bedenkt, dass in fast 600 Seiten kaum etwas passiert - jedenfalls nach Außen hin nichts. Innerlich führt Rebecca durchaus ein reges Leben und mental schreitet die Handlung voran, obwohl im wirklichen Plot nur ein paar Wochen bis Monate vergehen. Einige Male empfand ich den Verlauf der Handlung als sehr anstrengend und unglaubwürdig, zum Beispiel bei dem Halloween-Kostümfest, als die Protagonistin es einfach nicht schafft, ihren Freunden bei dem Versuch, sie zu beschützen, Einhalt zu gebieten. Ich bin als Leser da sehr verzweifelt zurückgeblieben, nur weil sie nicht den Mund aufgekriegt hat und nichts zu ihrer Familie oder ihren Freunden hat sagen können. Das fand ich weniger schön.
So sehr ich ausführliche Bücher auch mag, hat mich das hier etwas gestört, weil die Geschichte zwar schön ist, aber an Exklusivität keine solche Länge rechtfertigt. Wäre die Geschichte umfassender gewesen, vielleicht sogar ein wenig epischer, hätte ich den Wälzer noch eher gemocht. So ist es ein gutes Buch, eine schöne Geschichte mit einer tollen Botschaft: Du bist nie allein.

Fazit_______________________________________________________________________________________________
Ich mag das Buch, auch wenn ich es nicht ein zweites Mal lesen würde. Vor allem das Ende hat mich emotional mitgenommen, was jedoch auch für die Qualität und die angesprochene Thematik spricht. Ein Buch, das auch jenen gefallen könnte, die ein wenig vor Kitsch zurückschrecken. Wegen der gestreckten Länge ziehe ich ein Mandala ab und vergebe somit vier von fünf Mandalas.


-Rezension- Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald

Autor: F. Scott Fitzgerald
Titel: Der große Gatsby
Serienreihe: -
Verlag: Diogenes
188 Seiten, 9,90 €
ISBN-10: 3257201834
Genre: Gesellschaftskritischer Roman

Inhaltsangabe:
Die roaring-twenties: Wilde Parties finden auf dem Anwesen von Jay Gatsby statt. Der Gastgeber selbst aber bleibt im Hintergrund. Die lärmig-fröhliche Fassade verbirgt ein tiefes Unglück."Mitte der zwanziger Jahre erschien einer der wohl exemplarischsten Liebesromane der Weltliteratur: 'Der große Gatsby' von F. Scott Fitzgerald. Er handelt von der Leidenschaft eines jungen Mannes aus der Unterschicht, Jay Gatsby, zu einem weder außerordentlich schönen noch besonders geistvollen Mädchen aus bestem Hause . . . Da dieser Roman ein Welterfolg wurde und mehrmals in Starbesetzung verfilmt ist, liegt der Schluß nahe, daß viele Leser sich in der Figur des Helden wiedererkannten, daß sie in Gatsbys einsamem Kampf um eine Liebe, die es nicht geben konnte - weil der, von dem sie erwartet wurde, in seiner Gefühlswelt viel zu beschränkt war -, zumindest einen Teil ihrer eigenen Verstrickung wiederfanden." (Esther Vilar) (www.amazon.de)

Meinung:
Ist es mittlerweile ein Trend, von irgendwelchen (verstorbenen) Autoren auf Tumblr und Twitter Zitate zu lese, sie daraufhin zu googlen und ihr Leben fiebrig zu studieren, nur um schließlich eines ihrer Werke - oder, wie in diesem Fall, das bekannteste und nach seinem Tod gefeierteste Werk - zu lesen? Ich weiß es nicht, aber ich bin ganz froh, dass ich endlich dazu gekommen bin, den Großen Gatsby zu lesen, der zu den 100 Büchern des vergangenen Jahrhunderts gehört. Ich musste es nichteinmal kaufen, selbst meine kleine Kleinstadtbibliothek hatte mehrere Versionen aus unterschiedlichen Auflagen des Romanes auf Lager.
Der große Gastby handelt von Jay Gatsby, einem Geschäftsmann, der auf Long Island in seinem Hause große, gesellige Partys führt, um Daisy, seine Jugendliebe, zu beeindrucken. Das Buch ist zwar nicht aus Gatsby's Sicht geschrieben, doch steht - was der Titel auch vermuten lässt - seine und Daisys Geschichte deutlich im Vordergrund. Mit forschem Charme beschreibt der Autor eine Welt, wie ich sie für meinen Teil nur aus alten Filmen kenne. Eine Welt voller Glamour, Alkohol und Ruhm, aber auch Niedertracht, Betrug und Klatsch. Eben das, was immer mit dem vermeintlich Schönen Hand in Hand geht.
Es hat ein paar Seiten gedauert, bis ich mich an Fitzgerals Stil gewöhnt habe - das Buch ist schließlich mittlerweile ein Klassiker und fordert einen dadurch sprachlich anfangs doch etwas heraus - aber schon bald hatte ich keine Probleme mehr, der Handlung zu folgen und mich von den Feierlichkeiten und der Natürlichkeit bezaubern zu lassen. Ich habe das Buch verschlungen, habe über Gatsbys charmante Verliebtheit und die damit eingehende Tollpatschigkeit gelacht ... und geweint, als die Dinge nicht so liefen, wie sie in einem perfekten Film gelaufen wären.
Dabei ist der Protagonist, aus dessen Sicht das Ganze geschrieben ist, oft kritisch ans Werk gegangen. Vor allem zum Ende hin hatte er keinen Respekt mehr für Gatsby übrig, wenn er sich auch mehr um ihn geschert haben mag, als all die anderen Menschen, mit denen der Geschäftsmann zusammengearbeitet oder gefeiert hat. Für mich ist das Buch von einer Hitzigkeit geprägt, die mich erst mitgerissen und im Nachhinein emotional mitgenommen hat. Die Art, wie Fitzgerald die Gesellschaft seiner Zeit beschreibt, mit erbarmungslosen Höhen und Tiefen und einer Sicht auf die Dinge, als wäre er selbst kein Teil davon gewesen - oder als wäre er es doch und habe sich aber von diesem Kreislauf nicht loseisen können, hat mich nach dem Lesen vor allem sehr nachdenklich zurückgelassen.

Fazit_______________________________________________________________________________________________
Definitiv eines der besten Bücher, das ich jemals gelesen habe. Sicherlich werde ich noch öfter zu diesem Werk greifen und es lesen, schon allein wegen Fitzgerals Gemisch aus Erzählung und einem Tick wohlgewählter Poesie lohnt es sich. Ich vergebe fünf von fünf Mandalas.




-Allgemein- Monats-Anfangs-Statistik September '12

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-Rezension- Rubinrot von Kerstin Gier

Samstag, 1. September 2012

Autor: Kerstin Gier
Titel: Rubinrot
Serienreihe: Teil 1/3
Verlag: Arena
345 Seiten, 15,99 €
ISBN-10: 3401063340
Genre: Jugendbuch / Romanze / Fantasy

Inhaltsangabe:
Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert! (www.amazon.de)

Meinung:
Ich bin ein großer Freund von Kerstin Giers witziger Art zu schreiben - und das, obwohl ich erst ein Ebook von ihr gelesen habe, was auch schon wieder fast ein Jahr her ist. Viel Gutes habe ich auch hier über ihre Fantasy-Trilogie gelesen, und da ich sowieso gerade in der Jugendabteilung meiner Bibliothek unterwegs war, habe ich den ersten Teil vor einiger Zeit einfach mal mit nachhause genommen, um zu schmökern und zu sehen, ob denn an den guten Worten etwas dran ist.
Gewissermaßen verschlingen kann man das Buch auf jeden Fall. Der Stil der Autorin ist schlicht und alles andere als besonders, aber dabei durch Charme und Witz auch wieder ein Goldstück der Unterhaltungsliteratur. Große Kunst mag das in gewissem Maße nicht sein, aber es ist auch ein ganzes Stück Arbeit, ein Buch nur mit Witz und Phantasie zu schreiben, ohne die Geschichte abflachen zu lassen. Ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob die Autorin wirklich Fantasy würde schreiben können, ist sie doch in der humorvollen Romantik zuhause, aber man soll ja auch niemanden unterschätzen oder gar in Schubladen stecken.
Das Buch handelt von der sechzehnjährigen Gwendolyn und ihrer Familie in London, in deren Generation jemand mit dem Zeitreise-Gen geboren worden ist: eigentlich ist das nicht sie, sondern ihre Cousine, aber es stellt sich im Laufe der Geschichte heraus, dass das gar nicht stimmt, als Gwendolyn sich plötzlich in einem vergangenen London wiederfindet. Turbulent und ohne langen Atem bin ich als Leser mit der Protagonistin umher gesprungen, habe mir dies und das angesehen, hab auf einem Ball gelauscht und Gideon geküsst. Dabei ist mir nie langweilig geworden - ich war definitiv gut unterhalten. Das Einzige, was mich oftmals gestört hat, war die Tatsache, dass Gwendolyn sechzehn sein soll, sich aber wie eine höchstens Zwölfjährige verhält. Keinerlei Reife hat die Autorin ihr zugesprochen - zu Beginn des Romanes wirkt sie sogar eher beschränkt und durch ihre Tollpatschigkeit und Unwissenheit wie ein Kind, das dringend an die Hand genommen werden muss. Mit sechzehn mag man ja noch jugendlich sein, aber wenn ich Gwendolyn mit gleichaltrigen Protagonistinnen oder auch echten Menschen vergleiche, entspringt sie mir zu sehr dem Wilde-Hühner-Alter, was nicht glaubwürdig ist. Vor allem nicht in Verbindung mit einer Liebesgeschichte.
Was mich wahnsinnig verwirrt hat, war die Verstrickungen, wer mit wem verwandt ist und was manche Dinge auf sich haben. Vieles wurde einfach nicht aufgelöst - und irgendwie hat sich mir etwas Obskures in den Kopf gesetzt, nämlich dass Gwendolyn und Gideon über Ecken miteinander verwandt sind?!? Denn wenn ich das richtig verstanden habe, sind Lucy und Paul Gwendolyns Eltern und haben sie jedoch sozusagen zurückgelassen? Bitte sage mir jemand, dass ich da etwas schrecklich missverstanden habe. Ich glaube, ich lese zu viel zwischen den Zeilen, obwohl da nichts stehen sollte!
Außerdem ist das Buch ziemlich unabgeschlossen - wie vom Verlagslektorat mittendrin geteilt. Das hätte man meiner Meinung nach nicht tun müssen, auch wenn es ein Jugendbuch sein soll, weil es dadurch etwas zu locker wirkt.
Dem kommenden Film sehe ich mit Schrecken und Furcht entgegen. Ich fürchte, es wird sehr peinlich, aber mal sehen, vielleicht werde ich ja auch überrascht.

Fazit_______________________________________________________________________________________________
Alles in allem hat mir das Buch gefallen, sowohl Idee als auch Umsetzung verdienen ein Lob und ich lese auf jeden Fall die restlichen Teile sobald ich kann. Auch hier spielt die Romantik wieder eine große Rolle und wird hauptsächlich von mir belächelt - darüber kann dank des unverwüstlichen Humors der Autorin und somit auch der Prota jedoch gnädig hinweg gesehen werden. Ich vergebe vier von fünf Mandalas.





-Rezension- ARKADIEN erwacht von Kai Meyer

Autor: Kai Meyer
Titel: ARKADIEN erwacht
Serienreihe: Teil 1/3
Verlag: Carlsen
416 Seiten, 19,90 €
ISBN-10: 3551582017
Genre: Jugendbuch / Romanze / Fantasy

Inhaltsangabe:
Neustart, das Programm des Lebens fährt hoch und alles ist wieder in Ordnung. Etwas in der Art erhofft sich Rosa Alcantara von einer Reise nach Sizilien, wo ihre ältere Schwester sie erwartet. Allerdings heißt das, in den Schoß des Clans zurückzukehren, weil Rosas Familie zur sizilianischen Mafia, der Cosa Nostra, gehört. Dieses Schicksal teilt die Siebzehnjährige mit Alessandro Carnevare, auf dessen Schultern eine ungleich schwerere Last ruht: Bald soll er als neues Oberhaupt das Erbe seines Vaters antreten. Dass die Alcantaras und Carnevares seit Generationen verfeindet sind, hindert die Liebe aber nicht daran, sich unaufhaltsam ihren Weg in Alessandros und Rosas Herz zu bahnen. (www.amazon.de)

Meinung:
Wie oft habe ich das doch recht hübsche Cover schon in Buchregalen von Freundinnen gesehen und mir sagen lassen, wie gut sie das Buch fänden? Es kommt mir wie unzählige Male vor und doch habe ich erst vor kurzem selbst zur Hardcover-Ausgabe des Romanes von Kai Meyer gegriffen und mich gemütlich auf dem Bett zusammengerollt, um meine Nase zwischen die Seiten zu stecken.
Zwischen dem hübschen Umschlag verbirgt sich eine Geschichte über sizilianische Mafiafamilien und das Geheimnis der Alcantaras und Carnevares, das noch viel mehr spektuläre Action ins Geschehen bringt.
Von der ersten Seite an stand ich dem Inhalt zwiespältig gegenüber - aus dem Klappentext konnte ich nicht viel ziehen und habe mich somit überraschen lassen - auch wenn das bei mir nichts Ungewöhnliches ist: für mich ist ein Buch immer erstmal fremd, suspekt und ... zugegebenermaßen schlecht, bis mich der Autor mit seiner Geschichte oder seinem Stil vom Gegenteil überzeugt.
Bei Kai Meyers Trilogieauftakt musste ich jedoch vergeblich warten. Das einzig positiv erwähnenswerte sind die pompösen Beschreibungen, die er gerne mal einwirft, um damit die Handlung zu dehnen, der Rest ... lief mir eher mit Krallen über den Rücken. Für mich war dieses Buch kaum zu genießen, denn schon allein Rosa, die Protagonistin, hat mich nicht überzeugt und auf Dauer eher genervt. Erst läuft sie ziemlich verschlossen und auf pseudo-cool getrimmt mit Essstörung durch die Gegend, dann werden lauter Andeutungen gemacht, ohne dass der Autor mit der Information ihrer Vergangenheit ordentlich rausrücken will, und schließlich reagiert sie so fremd, dass ich unzählige Male wütend das Buch zugehauen und weggepfeffert habe (bis mir einfiel, dass es ein Bibliotheksbuch ist und ich wohl damit besser etwas sorgsamer umgehen sollte.) Eine im Kopf gebliebene Situation war definitiv die, als die Gefährtin von Rosas Schwester mit in einen Konflikt mit den Carnevares gerät und Rosa sich kaum um sie schert. Nichts tut. Nichts sagt. Und anscheinend auch nichts denkt, denn selbst der Autor hat mir diese Szene nicht näher bringen können. Das war emotionales Flachland.
Auch mit Alessandro bedient der Autor ein Klischee, das mir ziemlich den Magen umgedreht hat. Groß, gutaussehend, braungebrannt, natürlich wahnsinnig intelligent (und mit wesentlich mehr Durchblick gespickt als Rosa) et cetera. Die Schwester war ein sympathischer Charakter - von der Großmutter hingegen hat man, wie von so vielen anderen Charakteren, nicht viel mitbekommen. Wahrscheinlich, weil sich in Rosas Welt alles nur um sie dreht.
Einzig und allein für die Geschichte an sich - also für die Idee, den Funken der dort tatsächlich noch gerade so überspringt - kann ich dem Buch überhaupt etwas abgewinnen. Viel Mystisches wird in das Sizilien unserer Zeit gebaut. Der Tiger, der Panther, die Schlange ... Meiner Meinung nach ein großes Potenzial, das mich nur der Umsetzung und der Charaktere wegen nicht überzeugen konnte. Das Ende ist ebenso erst negativ, dann wieder mit einem seichten Hoffnungsschimmer, leider von Kitsch geprägt. Die Romeo und Julia Klischeegeschichte scheint sich auf den nächsten Teil wohl auch zu erstrecken. Den habe ich außerdem auch mittlerweile hier liegen - ich lasse Trilogien oder Buchreihen an sich generell ungern unvollendet beim Lesen - weiß aber noch nicht, wann ich mich dazu durchringen kann, diesen zähen Batzen 2.0 durchzukauen.

Fazit_______________________________________________________________________________________________
Ich kann verstehen, dass das Buch bei einigen Anklang gefunden hat. Vielleicht bin ich auch sehr streng, was die Ausführung der Charaktere und den Schreibstil betrifft. Ich hätte einfach gern mehr Leben im Buch gesehen, mehr Stil, mehr Poesie. Kai Meyer ist ein guter Erzähler, doch das reicht in meinen Augen einfach nicht für ein Buch, jedenfalls für keines, das Leser wie mich ansprechen können sollte. Für die Idee bekommt das Buch von mir drei von fünf Mandalas.




-Rezension- Nach dem Sommer von Maggie Stiefvater

Autor: Maggie Stiefvater
Titel: Nach dem Sommer
Serienreihe: Teil 1/3
Verlag: script5
424 Seiten, 18,90 €
ISBN: 978-3-8390-0108-0
Genre: Jugendbuch / Romanze / Fantasy

Inhaltsangabe:
Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.
Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.
Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied. (www.maggiestiefvater.de)

Meinung:
Nach langer Zeit habe ich einmal wieder mehrere Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen. Nach dem Sommer von Maggie Stiefvater ist eines davon. Allein schon das Cover ist wohl eines der Schönsten, das ich jemals gesehen habe, es hat mich gleich angezogen, obwohl es - zugegebenermaßen - ziemlich kitschig wirkt. Ich mag vor allem dabei, dass der Gestalter auf blassere Grundfarben gesetzt hat, dadurch hat es noch etwas gezielt Liebliches, ohne zu überladen oder zu Nichtssagend zu wirken.

Innerhalb eines Tages habe ich den ersten Teil der geplanten Trilogie gelesen. Das Buch handelt von Grace, einer jungen Schülerin, die als Kind von Wölfen in den Wald gezerrt worden ist und diesen mörderischen Übergriff der hungrigen Tiere dennoch überlebt hat. Seitdem hat sie ein Faible für die Wölfe, weil sie der festen Überzeugung ist, dass einer von ihnen - ihr Wolf - sie gerettet hat, beziehungsweise den Rest des Rudels dazu gebracht hat, sie zu verschonen. Im Winter sieht sie die Wölfe öfter, beobachtet sie von ihrer Küche aus und träumt sich zu ihnen, während sie sie im Sommer vermisst.
Bald darauf gerät alles über Kopf, als sich nach und nach die Wahrheit über die Wölfe vor ihren Augen entblättert. Dass mit den Wölfen etwas nicht stimmt, wird ihr schnell klar, und so lernt sie endlich ihren Wolf kennen: Sam.
Maggie Stiefvater setzt auf poetische und stilvolle Satzbilder. Die Kapitel sind eher kurz gehalten, manche gehen mehrere Seiten lang, andere nur ein paar wenige Absätze lang. Das ganze Buch ist von Poesie gespickt, von deutscher Lyrik, die eng mit dem Inhalt verwoben ist - allen voran der deutsche Dichter Rilke. In den wenigen Seiten entfaltet sich eine neue, fragile Welt vor den Augen des Lesers, in die ich für meinen Teil nur all zu leicht eintauchen konnte. Ohne Probleme konnte ich Grace's Geschichte folgen und auch der Liebesgeschichte - so Teenie-romantisch sie auch sein möge - etwas abgewinnen. Denn es ist nicht die Rede von einem myseriösen Schönling. Nein, Sam ist ein Junge, ein Junge mit gelblichen Augen, was zwar ungewöhnlich aber auch gewagt und obskur ist. Er hat Narben, er ist intelligent aber schüchtern, liebevoll aber auch pflichtbewusst und seiner Familie treu.
Mir haben im ersten Teil der Trilogie vor allem die Charaktere gefallen. Becks in seinem letzten Sommer, die etwas stoische und organisierte Grace, der fragile Sam ...
Auch wenn ich normalerweise mit vielen Teenager-Romanzen in der Art nichts anfangen kann, hat mich dieses Buch restlos begeistert. Nicht zuletzt, weil mir auch der Schreibstil so gut zugesagt hat und es dadurch für mich ein einziger Genuss war, dieses Buch zu lesen.

Fazit:
Ich habe noch nie zuvor ein Buch von Maggie Stiefvater gelesen, doch mit Nach dem Sommer ist ihr ein außergewöhnlich schönes, liebevolles, bezauberndes Werk gelungen, das meiner Meinung nach viele Leser begeistern kann. Auch jene, die vielleicht von romantischen Geschichtchen normalerweise nicht viel halten. Deswegen bekommt das Buch von mir fünf von fünf Mandalas.



-Allgemein- Willkommen!

Herzlich Willkommen auf meinem neuen, kleinen Bücherblog!

Eigentlich schreibe ich nur auf meinem Hauptblog über Dies und Das und drücke dort meine konfusen Autorengedanken aus, oder reviewe Serien auf dem Gruppenblog, den es nun auch schon ein paar Monate gibt. Doch vor kurzem habe ich beschlossen, den Rezensionen doch etwas mehr Platz zu geben. Dazu muss ich sagen, dass ich ein ziemlich langsamer Leser bin, niemand, der unter normalen Umständen fünf Bücher pro Woche verschlingt. Ich lasse mir gern Zeit, ich lasse die Geschichte gern sacken. Demnach weiß ich nicht, wie aktiv dieser Blog tatsächlich genutzt wird, doch ich gebe mir definitiv Mühe, immer mal ein Update da zu lassen.
Das Design des Blogs hat mir Marie gebastelt, die dafür ein wahres Händchen hat. Danke nochmal dafür!